9311 km Luftlinie hat Juan Carlos Reyes Estrada auf sich genommen, um in der Haustechnik des KönzgenHauses in Haltern ein Jahr lang als Bundesfreiwilligendienstler zu arbeiten. Ein weiter Weg - der sich nicht nur für den Mexikaner sehr gelohnt hat.
Aus Tepetitlán nach Haltern am See
Rund 12 Stunden saß Juan Carlos Reyes Estrada Ende August 2019 im Flugzeug, um für ein Jahr nach Deutschland zu kommen. Seine Heimat ist ein kleines Dorf in der Nähe der Kreisstadt Tepetitlán, mitten in Mexico. Tepetitlán gehört zur Diözese Tula - und mit dieser pflegt das Bistum Münster über 50 Jahre eine enge Partnerschaft. So hatte der heute 24-Jährige auch von der Möglichkeit des Bundesfreiwilligendienstes im weit entfernten KönzgenHaus erfahren - und sich sofort beworben.
Eine große Chance
Anfangs war es schon ein kleiner Kulturschock, erzählt Juan Carlos mit einem Schmunzeln: Hier in Deutschland ist vieles größer, professioneller, technisierter und verbindlicher als in seiner Heimat in Mexico. Aber er sei dennoch schnell angekommen - und immer sehr dankbar gewesen, dass es mit dem Bundesfreiwilligendienst hier geklappt habe. Diese AustauschPlätze seien eine große Chance - und in seiner Heimat sehr beliebt.
Arbeitsalltag in der Haustechnik
Seit vergangenem Herbst arbeitet er nun in der Haustechnik des KönzgenHauses. Mit seinen Teamkollegen kümmert er sich um alle technischen Belange, Reparaturen und Instandsetzungen sowie die Vorbereitung der Seminarräume. Außerdem sorgt er dafür, dass das Haus die Gäste jederzeit sauber und aufgeräumt willkommen heißt. Besonders gefallen JuanCarlos dabei technischen Arbeiten wie das Warten der Heizungsanlage und alles, was mit Elektrizität zu tun hat. Gerade hier konnte er in den vergangenen Monaten sehr viel lernen. Dazu haben ihn insbesondere die professionelle Arbeitsweise sowie die deutsche Pünktlichkeit und Verbindlichkeit sehr beeindruckt. Und viele der hier gemachten Erfahrungen werden ihm auch in seiner Heimat zugute kommen, davon ist der 24-Jährige überzeugt: Nach seiner Rückkehr nach Mexico möchte er auch künftig in einem technischen Bereich arbeiten.
Ein Jahr - viele Erfahrungen
„Ich habe mich fachlich, kulturell und sprachlich sehr weiterentwickelt.“, erzählt Juan Carlos im Interview. Neben den tollen Kollegen im KönzgenHaus gab es auch von Seiten der FSD Bistum Münster viel Unterstützung; bei dem Ansprechpartner für Freiwilliges Soziales Jahr und Bundesfreiwilligendienst kann man sich bei Problemen und Fragen jederzeit melden. Dazu gab es einen regen Austausch und viele Seminare, in denen er tolle Kontakte zu anderen Freiwilligen aus aller Welt knüpfen konnte.
Nicht nur für Weitgereiste
Im KönzgenHaus wird man den gut gelaunten Mexikaner aus der Haustechnik vermissen, wenn er im Sommer wieder in die Heimat zurück kehrt. Mit dem Wechsel der sogenannten BUFDIS bekommen dann aber mindestens drei neue Freiwillige die Möglichkeit, im KönzgenHaus erste Berufserfahrungen zu sammeln. „Dafür müssen sie natürlich nicht aus Mexico oder einem anderen fernen Land kommen - wir freuen uns ebenso über Bewerbungen von Interessierten aus der näheren Umgebung.“, verrät Annette Seier, die stellvertretende Geschäftsführerin des KönzgenHauses.
Juan Carlos Reyes Estrada wird seine Zeit im KönzgenHaus auf jeden Fall nicht vergessen - und ist bei Fernweh auf dem Annaberg in Haltern natürlich immer herzlich willkommen. Buen viaje, Juan Carlos!
Interesse geweckt für den Bundesfreiwilligendienst?
Weitere Infos zur Bewerbung für ein Freiwilliges Sozialen Jahr oder den Bundesfreiwilligendienst im KönzgenHaus gibt es über die Telefonnummer 02364 / 105-0 oder per E-Mail.