Seit gestern rollt der Ball in Katar. Im KönzgenHaus wird aber kein Spiel der diesjährigen Weltmeisterschaft übertragen – denn das würde bis auf Schärfste unseren Grundsätzen zu Gerechtigkeit und Menschenwürde widersprechen.
Viele Diskussionen im Vorfeld haben es leider nicht verhindert: Das Turnier um die Fußball-Weltmeisterschaft wird in diesen Tagen in Katar ausgetragen. Unserer Meinung nach ist das absolut kein Anlass, um hierzulande ein fröhliches Fußballfest zu feiern – im Gegenteil! Die Entscheidung der FIFA für das Gastgeberland verletzt die Gebote von Humanität und sportlicher Fairness massiv. Die Wahrung der Menschenrechte oder die Entwicklung einer völkerverbindenden Fußballkultur kamen bei dieser Entscheidung nicht zum Tragen – vielmehr war für die Verantwortlichen einzig entscheidend, dass Katar ein reiches Land mit einer autoritären Regierung ist, die alle Anforderungen des Weltverbandes und seiner Sponsoren willfährig umsetzt. Das können wir nicht akzeptieren und haben uns deshalb gegen eine Unterstützung und für den Boykott der Wüsten-WM entschieden.
Dafür haben wir uns der Initiative „#BoykottQuatar2022“ angeschlossen und unterstützen deren Ziele. Unter anderem bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem KAB-Bildungswerk in der vergangenen Woche wollten und wollen wir weiterhin zeigen: Auch, wenn die WM in Katar stattfindet und wir daran nichts mehr ändern können – es geht jetzt immer noch um Rückgrat, den Ausbruch aus der Bequemlichkeit, eine ganz persönliche Entscheidung – und ein attraktives Alternativprogramm.
„So organisieren wir für den 01.Dezember statt eines gemeinsamen Public Viewings zum Beispiel ein gemeinsames Kicker-Turnier für alle interessierten Gäste“, erklärt Referent Christoph Holbein-Munske vom KönzgenHaus. „Außerdem informiert eine Stellwand im Foyer des Hauses über die Situation in Katar. Wir möchten mit unserem Boykott zum kritischen Gespräch anregen, sowohl tagsüber in den Seminaren, als auch abends in der Bierstube.“
Das Fußballgeschäft hat in den vergangenen Jahren eine unselige Entwicklung genommen – die Missachtung der Menschenwürde im Gastgeberland einer Weltmeisterschaft ist nun der traurige Höhepunkt. Wir sind der Meinung: Es reicht! Deshalb sind wir als KönzgenHaus Teil eines aktiven Netzwerks des Protestes.
Mehr Informationen dazu, warum Katar kein geeignetes Gastgeberland ist und wieso #BoykottQuatar2022 mehr bedeutet, als dieses Turnier einfach zu ignorieren, gibt es auf der Website zur Initiative.