Der eingeschränkte Teilbetrieb unter verschärften Hygiene-Bedingungen und neuen Sicherheitsregeln ist für alle Seiten erstmal eine Herausforderung, aber auch ein guter Schritt in Richtung Normalität. Denn Bildung braucht Begegnung - und genau dafür steht das KönzgenHaus.
Erstes Aufatmen nach der Vollbremsung
„Es ist richtig schön, dass KönzgenHaus mal wieder so zu sehen, wie wir es kennen; bei dem schönen Wetter saßen am Montag endlich wieder plaudernde Menschen vor dem Haus und haben sich ausgetauscht. Zwar mit Abstand, aber es gab wieder Leben. Das war für alle Kolleg*innen ein richtig schönes Gefühl.“, freut sich Norbert Jansen, der Geschäftsführer des KönzgenHauses. Der MAV-Kurs zum Arbeitsrecht mit 15 Teilnehmern war die erste Gruppe, die seit dem ruhenden Betrieb am 16. März das Angebot des KönzgenHaus wieder genutzt hat. Eine kleine Gruppe mit genau der richtigen Größe, um die neuen Abläufe zu üben und auszuprobieren.
Neue Hygiene- und Abstandsregeln
Für die Öffnung des Hauses im Teilbetrieb mussten sich Geschäftsführung und Kollegium zunächst mit einigen Schutzmaßnahmen auseinander setzen. So muss bei Eintritt ins KönzgenHaus und auf den Fluren ein Mundschutz getragen werden, es gibt ein Einbahnstraßensystem durch das Haus, an der Rezeption und der Essensausgabe wurden Plexiglasscheiben angebracht, um den Mindestabstand zwischen Teilnehmern und Angestellten gewährleisten zu können. Das Essen gibt es nur noch als Tellergericht und die Belegung kann nur zu circa der Hälfte stattfinden. Dennoch sind hier alle froh, dass es endlich wieder „richtige“ Seminare gibt.
Bildung als Begegnung
Zwar gab es während der Corona-Zwangspause Online-Angebote und Webinare, die sehr gut angenommen wurden und auch erstmal weiter geführt werden; diese sind aber eher als Brückenangebote für den Übergang zu einem halbwegs normalen Betrieb gedacht. Denn „Bildung braucht Zeit, Raum und Begegnung“, macht Norbert Jansen deutlich. „Und dafür muss man sich live sehen können. Trotz Distanz bietet die Begegnung im KönzgenHaus Zwischenräume und Zwischentöne, die man Online oder am Telefon einfach nicht geben kann. Deshalb lassen wir uns etwas einfallen, wie wir unsere Angebote auch mit den neuen Regelungen gut umsetzen können.“ Das erfordere vor allem viel Kreativität und Phantasie der Pädagog*innen; denn die neue Lage erfordert neue Ansätze und ein Umdenken in Methodik und Didaktik.
Bloß kein Stillstand
„Aber das steht jedem Bildungsanbieter ins Haus; wir müssen beweglich sein, kreativ gestalten und auch mit unseren Kunden kommunizieren. Und das tun wir. Ich bin als Geschäftsführer richtig stolz - wir haben ein tolles Kollegium, das die Situation nicht einfach hinnimmt, sondern sich richtig viel einfallen lässt.“ Trotz aller guten Ideen - die Situation ist weiter keine einfache, macht Norbert Jansen deutlich. Denn viele Teilnehmer sagen trotz Wiedereröffnung kurz vor Seminarbeginn ab. Und auch die nun geringere Auslastung des Hauses ist natürlich ein Problem.
Deshalb müssen andere Wege gefunden werden.
So legen in der kommenden Woche zum Beispiel rund 90 Brandmeisteranwärter der Feuerwehr Haltern ihren Einstellungstest im KönzgenHaus ab; hier gibt es genug Platz und Möglichkeiten - und Einzeltische mit Abstand.